Bevor wir die Fahrt auf dem Dempster Highway in Angriff nahmen, habe ich einen provisorischen Steinschlagschutz kreiert und montiert. Wir haben mindestens von drei Fahrzeugen gehört, welche wir unterwegs angetroffen hatten, dass ihre Scheiben zu Bruch gegangen sind, oder zumindest ziemliche Risse bekamen.
Gut gerüstet nahmen wir also die ca. 900km Schotterpiste bis nach Tuktoyaktuk ans Polarmeer unter die Räder, zum Glück war uns das Wetter gut gesinnt, Freunde sind 3 Wochen vorher dieselbe Strecke gefahren, sie hatten noch Minusgrade und es war eine matschige Angelegenheit, ihr Fahrzeug sah danach aus, es wurde es mit Beton überzogen.
Das Bild mit den schwarz aussehenden Steinen (vor dem Bild mit der Fähre), sind in Wahrheit riesige Eisblöcke aus dem Fluss, welche von Baggern auf die Seite geschoben wurden.
Zuerst dachten wir, was machen diese Schneemobile alle an der Seite der Strasse🤔🤔🤔, oder in der Wiese, sahen aus wie defekt, aber die werden beim letzten Schnee einfach stehen gelassen, wo sie gerade sind und beim ersten Schnee wieder angeworfen🤣🤣🤣.
Insgesamt muss man zwei Fähren nehmen, auch hier hatten wir Glück, unsere Freunde drei Wochen vorher, mussten auf der Hin-und Rückfahrt insgesamt 3 Tage warten, da wegen Eis und Schmelzwasser die Fähre noch nicht regelmässig fahren konnte.
Eisbären, haben wir nur den ausgestopften auf dem Flughafen in Inuvik gesehen, sowie auf der coolsten Autonummer der Welt😂😂😂. Zum Flughafen sind wir gefahren, um das Wifi zu nutzen, denn auf dem ganzen Dempster hat man keinen Empfang.
Der Dempster Highway ist eigentlich nur 740km lang und verbindet den Klondike Highway im Yukon mit Inuvik, in den Northwest Territories am Mackenzie River Delta. Der Highway überquert die Flüsse Peel und Mackenzie mit einer Kombination aus saisonalen Fährverbindungen und Eisbrücken. Der ganzjährige Strassenzugang von Inuvik nach Tuktoyaktuk von 150km wurde im November 2017 mit der Fertigstellung des Inuvik-Tuktoyaktuk Highway eröffnet, wodurch die erste Allwetter-Strassenroute geschaffen wurde, die das kanadische Strassennetz mit dem Arktischen Meer verbindet.
Auf dem Weg von Inuvik nach Tuktoyaktuk haben wir Reg & Cris mit ihrem Bänzli angetroffen, sie waren bereits auf dem Rückweg. Wir sind nur kurz ausgestiegen, die Mücken haben uns fast aufgefressen, Grund war, dass das Thermometer am Tag vorher auf fast 30 Grad gestiegen ist und nun die ganzen geschlüpft sind😤😤😤.
Tuktoyaktuk liegt nördlich des Polarkreises und ist die nach Taloyoak zweitnördlichste Gemeinde auf dem kanadischen Festland, 2016 hatte die Gemeinde 898 Einwohner, 1950 war es die erste indigene Siedlung in Kanada, die ihren traditionellen Namen zurückforderte.
Der Abfall ist auch einem entlegenen Ort der Welt ein grosses Problem, wie man unschwer erkennen kann. Auch sonst sieht fast jedes Grundstück gleich aus, alte rostige Fahrzeuge, welche einfach sich und dem Wetter überlassen werden.
Unser Uebernachtungsplatz hätte besser nicht sein können, direkt am arktischen Meer und somit konnten wir die Mitternachtssonne schön aus dem Bett bestaunen. Unsere Nachbarn mit den Motorrädern aus Oesterreich, hatten es im Zelt wahrscheinlich nicht ganz so bequem, aber zumindest war es nicht kalt.
Die Einwohner warteten gespannt auf die Ankunft der Beluga Wale, neben den Karibus sind sie die zweite Hauptnahrungsquelle, sie müssen Vorrat anlegen für die langen Wintermonate.
Wir haben uns für die 1800km acht Tage Zeit genommen, auf dem Rückweg haben wir noch Judith & Arthur angetroffen, die auch ein Krug Expeditionsmobil auf der Basis eines Steyr Fahrzeugs haben.
Eigentlich wollten wir an dem schönen Fluss noch ein wenig länger bleiben, aber mittlerweile waren auch hier die sehr aggressiv geworden, zwar konnten wir im Mossi-Dom einigermassen unbeheligt draussen sitzen, aber so richtig Spass machte es trotzdem nicht.
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