Gegen 18.00 Uhr abends hievten wir Anker und verliessen Punta Arenas und wie der Kapitän es vorher gesagt hatte, wurde die See immer rauher. Als wir die Magellan Strasse morgens um ca. 3.30 Uhr verliessen und in den Pazifik einfuhren, da wurde es dann richtig heftig, 6-8m hohe Wellen und Windstärke 10.
Jacky war bis jetzt immer Seefest, aber an diesem Morgen bat sie mich darum, ihr beim Purser’s Office Tabletten gegen Seekrankheit zu holen.
Gegen 10.00 Uhr wurde es wieder besser, denn da fuhren wir in das weit verzweigte Labyrinth der Kanäle, Inseln und Fjorde von Südchile hinein, unserem ersten Ziel dem Amalia Gletscher entgegen, dieser liegt im Bernardo o’Higgins Nationalpark, welcher im Jahre 1696 gegründet wurde, der Park umfasst eine Fläche von 35’000 km2.
Das Schiff konnte bis auf ca. 3km bis zum Gletscher fahren, musste dann stoppen, da die Seekarten nur bis dahin verfügbar waren und der Kapitän kein Risiko eingehen wollte, anhand des Rettungsbootes der Queen Victoria ist die Grösse gut ersichtlich.
Wenn ein Gletscher blau aussieht, liegt es daran, dass das Eis sehr dicht ist und alle Luft heraus gepresst wurde, dieses dichte Eis absorbiert alle Farben des Lichtes, ausser Blau, weisse Gletscher haben folglich viele kleine Lufttaschen in sich.
Nach einer ruhigen Nacht (was Jacky sehr entgegen kam 😜), erreichten wir am Morgen den Pio XI oder auch Brüggen Gletscher genannt, schade war das Wetter nicht ganz so gut, aber die Grösse war auch so beeindruckend.
Er ist der längste Gletscher in der südlichen Hemisphäre, ausserhalb der Antarktis mit einer Fläche von 1265km2, eine der Zungen misst etwa 6km. Er ist einer der wenigen Gletscher, welcher sich in den letzten 50 Jahren um mehr als 10km vergrössert hat.
Die Eiswand welche ans Meer grenzt, hat eine Höhe von 75m und fallendes Eis kann bis zu 10m hohe Wellen generieren, leider ist uns dieses Spektakel verwehrt geblieben.
Vom Rio XI Gletscher bis Valparaiso, unserem nächsten Ziel, waren es noch über 2000km, zum Teil wieder im Südpazifik mit hohen Wellen (Jacky hat vorsorglich 1 Tablette genommen😀).
Der Kapitän hat aufgrund der unruhigen See entschieden, einen kleinen Umweg zu machen, wir sind via den Darwin Kanal und später durch den Golf von Corcovado, vorbei an atemberaubenden Kulissen der chilenischen Andenausläufern, Vulkanen und begleitet von Seelöwen, Delfinen und 2 Blauwalen, welche wir aber nicht gesehen haben😞 gefahren.
Am Valentinstag wurden wir vom Deputy Kapitän und der Assistentin vom Kapitän zu einem Essen eingeladen, dass wir sehr genossen haben.
Gian Puorger
Oh – edel geht die Welt zu Grunde! Hansi und wo durftest du essen? In der Kombüse??😂😂
Der Gletscher und all die Blautöne – sehr eindrucksvoll!!